So hat alles angefangen …

Sommer 2023

Also …
ich bin kein Musiker. Ich kann nicht Gitarre spielen und auch nicht Klavier oder Schlagzeug, noch nicht mal Blockflöte und singen kann ich schon gar nicht.

Aber ich hatte schon immer ein Interesse an Musik. Daran Musik zu hören und zu verstehen. Als Jugendlicher auf Kassette und Schallplatte, dann kam die CD und schließlich ist dann alles als MP3 auf einer großen Festplatte gelandet.

Irgendwann habe ich dann meine alten Schallplatten wiedergefunden. Also habe ich einen Plattenspieler besorgt, um sie nochmal anzuhören. Ich war überrascht, wie gut der Klang doch war. Also ging es weiter. Kopfhörerverstärker (Röhre), verschiedene Kopfhörer, neuer Plattenspieler. Und natürlich mehr Vinyl – wie es heute heißt.

Bei meinen Streifzügen durch die Plattenbörsen und Geschäfte bin ich dann auf eine Platte von Eberhard Schöner gestoßen, den ich schon von seinen Platten mit Jon Lord (Deep Purple) kannte: Trans-Formation (1977). Eine Mischung aus elektronischer Musik und Chorgesang. Elektronische Musik finde ich mal ganz nett, ist aber nicht mein Hauptgeschmack. Doch, was soll sich sagen – die Platte hat mich begeistert. Insbesondere der Sound des verwendeten Moog-Synthesizers.

Also habe ich mich weiter interessiert. Wer verwendet denn noch so einen Moog? Das Internet ist ja voll von Informationen.

Dann habe ich mich daran erinnert, dass es ja auch Softwaresynthesizer gibt, die ich vor (ca 15) Jahren ausprobiert habe und sehr interessant fand, was die Klänge anging, die man damit erzeugen kann. Damals gab es noch Windows 98. Es wäre doch interessant zu wissen, was da heute geht.

Ok, da ich von Musik keine Ahnung habe, werde ich da wohl nicht weit kommen. Aber der reizvolle Klang war die treibende Kraft.

Sonic Pi

Diese Software, die ursprünglich für den Raspberry Pi entwickelt wurde war meine erste Station.

Musik durch Code erzeugen.

Ja, das passt. Wenn ich auch keine Ahnung vom Musik machen habe, programmieren kann ich. Nachdem Ausprobieren der Beispiele und eigenen kleinen Anpassungen war ich dann zwar überrascht, was alles geht, aber so richtig kam ich damit nicht weiter. Ich könnte zwar ohne ein Keyboard Noten und Melodien abspielen, aber ich wusste nicht so richtig, was ich damit jetzt machen kann. Auch der Sound der vorhandenen Synthesizer gefiel mir nicht so gut. Es gab da zwar Parameter, die man anpassen konnte. Diese waren auch in der Dokumentation beschrieben. Aber wie das bei Musik ist: man versteht es nicht wenn man es liest, sondern dann wenn man es gehört hat.

LMMS – Linux MultiMedia Studio

Diese Software war dann meine nächste Station. Hier gibt es viele Synthesizer, die auch über eine Oberfläche eingestellt werden können. Das ist dann für den Einstieg doch besser als für jeden Wert den Code zu ändern. Außerdem habe ich ein sehr gutes Video-Tutorial dazu gefunden: https://youtu.be/DyWLSEURaRU?feature=shared.

Zudem habe ich begonnen meine fehlenden Kenntnisse in Musiktheorie zu ergänzen: Takte, Noten, Oktaven, Tonarten und all das. Dabei wurde mir klar, warum ich keine Ahnung davon hatte. Ich bin jemand, der es ganz genau wissen will. Dazu waren die Lehrer in den 70er nicht fähig – zumindest nicht die an meiner Schule. Da hat man als Kind gerade mal das ABC gelernt und dann kommt ein Musiklehrer und erzählt einem, dass das Ganze in der Musik mit C anfängt, bis zu G geht und dann zu A und statt B wird ein H verwendet. Keiner konnte mir erklären, wieso, weshalb, warum. Ich hab es einfach aufgegeben und meine Musiklehrer auch. Ok, ich bin heute erwachsen, aber auch die Zeiten haben sich geändert und es ist wesentlich einfach an Information zu kommen und diese Sachen zu verstehen.

VCV Rack

In YouTube-Videos hatte ich schon gesehen, dass es so etwas gibt. Leute, die an Reglern drehen, die sich in meist hölzernen Kästen befinden und durch eine Unmenge von Kabeln verbunden sind: modulare Synthesizer. Und meistens arbeiten sie ohne Keyboard. Da ich kein Klavier kann, wäre das vielleicht etwas. Aber so viel Geld ausgeben, für etwas, mit dem ich mich nicht auskenne und von dem ich nicht weiß, ob es tatsächlich mein Ding ist?

Dann habe ich entdeckt, dass es dazu auch eine Software gibt: VCV Rack 2. Und diese ist sogar kostenlos. Also installiert und gestartet. Zu meiner Verwunderung ging das (entgegen der Erfahrung mit anderen Programmen) sehr einfach. Entpacken – Starten – Geht. Dann noch den Soundtreiber im Audio-Modul konfigurieren und die ersten Töne können mit dem Beispielpatch gespielt werden. Im Gegensatz zu Sonic PI und LMMS klang das schon mal richtig gut. Mehr wie Synthesizer und weniger wie 80er Computerspiel.

Also ging es weiter auf diesem Weg. Eigene Patches, Sequenzer, subtraktive Synthese…

WOW – ich war begeistert von diesem Tool und bin es immer wieder von neuem. Nicht zuletzt, weil es immer wieder neues zu entdecken gibt.

Das Ganze erinnert mich an meine Fischertechnik-Kästen, die ich als Kind zu Weihnachten bekommen habe. Es gibt tausende von Möglichkeiten, Dinge zusammen zusetzen und neues entstehen zu lassen. Und das beste ist: Anderes als bei Fischertechnik ist die Menge der Bausteine unbegrenzt. Und auch die Arten der Bausteine/Module umfasst mehr als 3000. Das ist, als ob man als Kind alle Fischertechnikkästen (nein nicht nur die mit dem Motor, auch den mit Elektronik und Digitaltechnik) auf einmal geschenkt bekommt. Und dabei von jedem Kasten mehrere Exemplare.

So geht es weiter

Mittlerweile habe ich einige Patches (so nennt man das Zusammenstöpseln der verschiedenen Module) mit VCV-Rack erstellt. Ich werde dazu im Laufe der Zeit einen Blogbeitrag schreiben, der auch einen Link auf den Patch und ein Video enthält, der zeigt, wie der Patch läuft und dann Musik erzeugt.

Wer möchte, der kann sich dann den Patch herunterladen und selbst damit spielen.

Da mich das Thema so fasziniert, wird es garantiert neue Patches geben, die dann in einem Beitrag enden.

Zudem habe ich etwas in Hardware investiert, zu der ich auch den eine oder anderen Beitrag schreiben werden.

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